Chirurgen in blauen Kitteln stehen um den Operationstisch herum und legen behutsam Hand an dem Patienten vor Ihnen an. Nächste Szene. Der Patient ist zurück auf seinem Zimmer. Ein Arzt ist gekommen und redet mit fröhlichem Gesichtsausdruck auf ihn ein. Schnitt. Der Patient steht auf Krücken im Foyer des Krankenhauses, ein Arzt schüttelt ihm die Hand und winkt ihm zum Abschied hinterher. Glaubt man diesem kurzen Stummfilm, dann ist man in der MediaPark-Klinik wirklich bestens aufgehoben.

Auf einem großen Flachbildschirm in der Lobby der Kölner Privatklinik läuft der Werbestreifen rauf und runter. Durch große Fensterfronten wirkt die Eingangshalle hell und freundlich. Schwerverletzte Patienten und hektisch umher rennende Ärzte findet man hier nicht. „Wir sind ja auch kein normales Krankenhaus“, erklärt Helga Schneider, die in einem kleinen Cafe in der Lobby arbeitet. „Wer zu uns kommt, plant seinen Aufenthalt meist lange im Voraus.“

Die Orthopädie zählt unter anderem die Profisportler der Kölner Haie und des 1.FC zu ihren Kunden. „Sogar der Poldi war schon mal hier“, erzählt Helga Schneider stolz. „Doch seit der bei den Bayern spielt, kommt er leider nicht mehr.“ Viel zu tun hat die 61-Jährige an diesem Vormittag nicht. Ein Geschäftsmann hat sich in einem der orangefarbenen Ledersesseln niedergelassen. Nervös tippt er auf den Tasten seines Handys herum. Zwischendurch blickt er ungeduldig durch die Halle. Nach einer halben Stunde ist seine Geduld offenbar vorbei. Er leert seine Tasse Kaffee und verschwindet.

„Es sind nicht nur reiche Leute, die sich hier behandeln lassen“, erzählt Schneider, während hinter ihr eine große Kaffeemaschine brummt. In der Lobby riecht es jetzt nach frisch gebrühtem Kaffee anstatt nach Desinfektionsmittel. „Die Behandlung in den normalen Krankenhäusern wird ja auch immer schlechter. Deswegen zahlen viele Leute auch gerne etwas extra.“ Auch wer nicht das nötige Kleingeld hat, kann sich in der privaten Wohlfühlklinik behandeln lassen. „Zwei unserer Orthopäden behandeln auch Kassenpatienten“, verrät Schneider. Gesetzlich versicherte Patienten mit anderen Gebrechen können immerhin bei Helga Schneider einen Kaffee trinken und sich auf dem Fernseher in der Lobby ansehen, wie es wäre, wenn man genug Geld für ein Hüftgelenk aus Gold hätte.